Zentrum für Stoffwechselforschung
Im fünfgeschossigen, hochtechnisierten Laborneubau werden zukünftig die Ursachen für Stoffwechselerkrankungen ergründet, um neue Therapieansätze zu entwickeln. Die räumliche Nähe zu den umliegenden Forschungslaboren bündelt die Expertise unterschiedlichster Wissenschaftler und baut den Life-Science-Campus weiter aus.
Übersicht
Bauherr
Die Uniklinik Köln und die Medizinische Fakultät der Universität zu Köln unter finanzieller Beteiligung des Bundes und des Landes NRW
Bauherrenvertretung, Generalplanung, Projektmanagement
medfacilities GmbH, Köln
Fassadenplanung
Kaspar Kraemer Architekten, Köln
Besonderheiten
Pilotprojekt zur Einführung der Planungsmethode Building Information Modeling (BIM) mit Unterstützung des Landes NRW
Technische Gebäudedaten
Nutzfläche Gebäude | ca. 3.774 m² |
Bruttogeschossfläche | ca. 7.928 m² |
S2-Labore mit Auswertezonen | 38 |
Seminar- und Besprechungsräume | 8 |
Gemeinschaftlicher Aufenthaltsbereich | 2 |
Zeitplan
Baustart | 08/2020 |
Fertigstellung Baugrube | 10/2021 |
Start Hochbau | 10/2021 |
Bauliche Fertigstellung | 05/2024 |
Eröffnung | 09/2024 |
Architektur
Das Gebäude zeichnet sich durch ein flexibles und modulares Laborkonzept aus, das auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Forschung optimal abgestimmt ist. Die zweigeschossige, offen gestaltete Begegnungsfläche im Zentrum des Gebäudes dient als Herzstück, das Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Forschungsgruppen fördert. Durch die zentrale Eingangskontrolle wird eine sichere Umgebung gewährleistet, während das offene Schließkonzept innerhalb des Gebäudes die Interaktion und den Austausch der Wissenschaftler unterstützt. Ein besonderes Highlight ist das Kunst-und-Bau-Objekt vor dem Eingangsbereich, das Besuchende und Mitarbeitende gleichermaßen willkommen heißt und dem Gebäude eine einzigartige, inspirierende Atmosphäre verleiht.
Die Fassade des Gebäudes wurde von Kaspar Kraemer Architekten aus Köln entworfen und trägt maßgeblich zum modernen Erscheinungsbild bei.
Ziele
Das Ziel ist der Aufbau eines international führenden Zentrums für Stoffwechselforschung, das wegweisende Erkenntnisse und Innovationen auf diesem Gebiet fördert. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät wird die interdisziplinäre Forschung gestärkt und eine Plattform für den Austausch von Wissen und Expertise geschaffen. Zusätzlich werden Synergien mit dem CECAD genutzt, um gemeinsam neue Maßstäbe in der Erforschung von Alterungsprozessen und altersbedingten Krankheiten zu setzen.
Das Bauvorhaben wurde als BIM-Pilotprojekt realisiert, um modernste digitale Methoden in der Planung und Ausführung zu integrieren und somit den Grundstein für einen zukunftsweisenden Gebäudebetrieb zu legen.
Technische Gebäudeausstattung
Lage auf dem Uniklinik Gelände
Das neue Forschungszentrum ist zentral auf dem Gelände der Uniklinik gelegen und bietet einen idealen Zugang über einen kleinen Boulevard, der direkt vom Studierendenweg aus erreichbar ist. Diese zentrale Lage ermöglicht die nahtlose Verbindung zu den angrenzenden Einrichtungen und gewährleistet eine hervorragende Erreichbarkeit für Studierende, Forschende und Besucher. Die Lage auf dem Campus fördert die Synergien zwischen den verschiedenen Fachbereichen und schafft optimale Voraussetzungen für interdisziplinäre Zusammenarbeit.
BIM
In dem Laborgebäude wurden so viele Anschlüsse für Strom, Wasser, Gase und Belüftung benötigt, wie bisher in keinem anderen Gebäude auf dem Campus. Deshalb entschied die medfacilities gemeinsam mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bauen und Digitalisierung des Landes NRW, das Gebäude mittels BIM zu planen.
BIM ist eine Projektmanagementmethode, die auf einem digitalen, drei-dimensionalen Modell des Gebäudes basiert. Alle an der Planung beteiligten Fachplaner (bspw. für die Laborausstattung) und Gewerke können ab Beginn der Planung auf das Modell zugreifen und es um ihren Teil der Planung ergänzen. So fällt frühzeitig auf, wenn die Planungen verschiedener Beteiligter nicht bis ins letzte Detail passgenau aufeinander abgestimmt sind.
Alle in der Planung und beim Bau entstandenen wichtigen Daten werden im BIM-Modell strukturiert abgelegt, so dass die medfacilities Betrieb das Gebäude noch wirtschaftlicher betreiben kann.
Hier gibt es noch mehr Informationen zu Building Information Modeling im öffentlichen Bauwesen.
Energieversorgung
Das Zentrum für Stoffwechselforschung setzt auf nachhaltige Energieversorgung und hohe Energieeffizienz. Auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 30 kWp installiert, die jährlich etwa 30.000 kWh Solarstrom erzeugt. Diese umweltfreundliche Energiequelle trägt zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei und unterstützt die nachhaltige Ausrichtung des Zentrums.
Zudem wurde die Kältezentrale so konzipiert, dass sie nicht nur das Zentrum für Stoffwechselforschung selbst, sondern auch das benachbarte Gebäude InnoDom Cologne, sowie weitere noch zu errichtende Gebäude in der Nähe, effizient mit Kälte versorgen kann. Dies gewährleistet eine effiziente und flexible Energieversorgung für das gesamte Areal.
Kunst und Bau
Changing Lights − Duale Lichtskulptur
Die duale Lichtskulptur "Changing Lights" besteht aus einer aufragenden Säule und einem in den Boden eingelassenen Glasquader. Beide Objekte sind ausgestattet mit einem Lichtsystem aus ansteuerbaren LED-Leuchten, das dynamisch programmiert ist und bei Annäherung reagiert. Bei Tag sorgt das natürliche Umgebungslicht für unzählige Lichteffekte und Spiegelungen vom Forschungsgebäude an Glasoberflächen und in der Umgebung − bei Dunkelheit die verschiedenen Lichtsysteme.
Künstlerin | Annette Sauermann |
Entstehungszeit | 2022 – 2024 |
Material/Technik | VA-Stahl, Spezialgläser, LED-Lichtsysteme mit Steuerungsmöglichkeiten |
Maße der aufragenden Säule (L x B x H) | 60 x 60 x 578,5 cm |
Maße der Bodensäule (L x B x H) | 60 x 60 x 60 |
Weitere Eindrücke vom Zentrum für Stoffwechselforschung
Bildrecht Fotos: Jürgen Schmidt
Visualisierung: Kaspar Kraemer Architekten